Fledermausturm

Architekt: Christoph Claus

Fledermausexperting: Beatrix Wuntke

Anlass und Kunstdepot

Das seit über 30 Jahren befindliche ehemalige LPG‑Gebäude auf dem Gelände des Kunst‑ und Kulturinstituts wird in absehbarer Zeit zumindest teilweise ein uneingeschränkt nutzbarer Ausstellungs‑ und Veranstaltungsraum für den Kunstort werden.

Um den Fortbestand der dort lebenden Fledermauspopulation am Standort nicht zu gefährden, soll als Ausweichmöglichkeit ein Fledermausturm in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes errichtet werden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass ein solches Bauwerk – mit einem guten Konzept lebensfreundlicher Bedingungen – von den Fledermäusen als neues Quartier angenommen wird.

Vorausgesetzt, der Fledermausturm wird von den Tieren tatsächlich zahlreich genutzt, könnten im nächsten Schritt die noch offenen Ausflugslöcher im sogenannten Kunstdepot verschlossen werden, sodass ein regulärer Betrieb ohne die derzeitigen Einschränkungen und Auflagen beginnen kann.

Die Planung wurde mit der zuständigen örtlichen Fledermausexpertin Prof. Dr. Beatrix Mundke abgestimmt. Außerdem soll die weitere Planung und Aufstellung des Turms in enger Abstimmung und im Einvernehmen mit den für den Naturschutz verantwortlichen Behörden erfolgen.

Ein ausrangierter Futtersilo dient als Konstruktion. Die Silowand erhält eine dunkel gestrichene, rauhputzige Oberfläche. Darüber werden fünf sechseckige Holzrahmen sachgemäß und abgestuft aufgeschraubt. Auf die Rahmen folgt eine vertikale Schalung aus Altholzlatten.

Obenauf kommt ein weit auskragendes, sechseckiges, aber versetztes Dach mit Entwässerung nach innen. Kleine Holzverkleidungen dienen als Einfluglöcher für die Fledermäuse. Der Zwischenraum zwischen der Holzverkleidung und der inneren Silowand wird zur Fledermausstube.